Yankee Candle Alternativen - Teil 1: Colonial Candle

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Die wohl bekanntesten Duftkerzen im höherpreisigen und qualitativ wertigeren Segment sind natürlich die Yankee Candles. Darüber hinaus haben auch die Goose Creek Candles, Village Candles, Kringle Candles und Country Candles einen sehr hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad, aber soll es das schon gewesen sein? Ich wage heute mal einen Blick über den Tellerrand und stelle euch die erste von einigen weiteren Duftkerzenmarken vor: Colonial Candle.


Colonial Candle ist die erste Kerzenfirma in der Geschichte, die von einer Frau gegründet wurde. Bereits im Jahre 1905 begann Mabel Baker aus Cape Cod, USA neben ihrem Job als Lehrerin, zu Hause in ihrer Küche handgemachte Kerzen herzustellen. Mable Baker entwickelte nicht nur die ersten durchgefärbten Kerzen, sondern auch die allersten Kerzen, die unter Verwendung von Duftölen hergestellt wurden.

Ihre Kerzen waren bei Freunden und Familie so beliebt, daß sie sich bald ermutigt sah, diese auch im Haushalts- und Eisenwarengeschäft ihres Mannes zum Verkauf anzubieten. Bereits 4 Jahre später waren ihre Kerzen so bekannt, daß viele weitere Geschäfte in Cape Cod die Kerzen verkauften und so wurde dann 1909 die Firma als Colonial Candle offiziell begründet. Heute, über 100 Jahre später, gehört Colonial Candle zur MVP Group International.


Die Colonial Candles werden hauptsächlich in schönen, robusten, ovalen Gläsern verkauft, die es in mehreren Grössen gibt. Die Füllmenge der grossen Gläser schwankt zwischen 623g und 709g, was jedoch nicht an der Füllmenge, sondern am verwendeten Wachs liegt. Darüber hinaus gibt es, wie bei den meisten anderen Kerzenherstellern aber auch noch weitere Formen, wie z.B. Tumbler, 3-Dochter und sogar Yankee-ähnliche Apothekengläser. Es ist anzumerken, daß die neueren Colonial Kerzen aus Pflanzenwachs und nicht aus Paraffin hergestellt werden - hier gilt jedoch wie immer: Ausnahmen bestätigen die Regel.


Wie ist die Duftabgabe und Intensität der Colonial Candles? Nun, eines Vorweg: Wer Fan von Goose Creek, oder Kringle Intensität ist, sollte von Colonial von vorn herein die Finger lassen. Die Kerzen sind aber in der Regel trotzdem recht ordentlich und ich würde die Stärke, je nach Sorte natürlich, in etwa bei einer mittelstarken Yankee Candle ansetzen. Ich empfehle aber dringend, bei den ovalen Gläsern die grosse Größe zu wählen. Ihr wisst ja, je grösser der Wachspool, desto besser die Duftabgabe.


Colonial rühmt sich mit ihren 2-Dochten, dem damit zusammenhängenden guten Abbrennverhalten, sowie ihren guten Zutaten. Sowohl die Dochte, als auch die Farbstoffe sind komplett bleifrei und laut eigenen Angaben werden nur beste Parfümöle benutzt. Die Colonial Kerzen werden in zertifiziert umweltfreundlichen Fabriken hergestellt.



Einige Düfte aus der reichhaltigen Auswahl von Colonial Candles möchte ich euch nun einmal etwas näher vorstellen:



Fresh Strawberry Rhubarb




Fresh Strawberry Rhubarb ist ein leichter, frisch-fruchtiger Duft, der im Gegensatz zu Fresh Strawbwerries von Village Candle, oder Sweet Strawberry von Yankee Candle durch die enthaltene Rhabarbernote wesentlich frischer und "erquickender" daherkommt. Er ist weniger süß und dadurch ein Stück natürlicher (wobei ich Erdbeerdüfte nie als 100% natürlich empfinde). Aus meiner Sicht ein wirklich schöner und gelungener Duft, der zudem etwas erwachsener wirkt, als die beiden anderen genannten Erdbeerdüfte.


Das Abbrennverhalten ist, genau wie bei allen anderen, grossen Colonial-Ovalgläsern unproblematisch, es dauert allerdings durch die ovale Form stets recht lange, bis sich der Pool wirklich bis ganz zum Rand gebildet hat und es kann auch vorkommen, dass rechts und links in den Ecken etwas Wachs hängenbleibt. Das ist aber normal und kein Grund zur Sorge.

Ich muss an dieser Stelle noch anmerken, dass ich nur die grosse Größe der ovalen Gläser wirklich empfehlen kann. Die großen Gläser geben gut Duft ab und  brennen anständig herunter. Bei mittleren, oder kleinen Gläsern, hatte ich bisher immer das Problem, dass die Dochte irgendwann ertranken sich auch nicht mehr retten liessen.



Simple Breeze





Simple Breeze ist ein wunderschöner, frischer Duft, der wirkich wie eine simple, leicht parfümige, frische Brise daherkommt. Er ist ein klein wenig mit dem Duft Soft Blanket von Yankee Candle vergleichbar, ohne jedoch zu sehr in die "frisch gewaschen"-Richtung abzudriften. Für mich ist dies eine Kerze für solche Tage, wo ich einfach nicht "zu viel" mag und nach einer leichten und frischen Untermalung suche.



Harbor Mist





Dieser Duft wiegt etwas schwerer, als Simple Breeze und man kann sich vielleicht am ehesten dabei Abendluft an der Küste vorstellen. Man könnte fast sagen, es ist die Nacht-Version von Yankee Candles' Riviera Escape. Der Duft ist nicht zu kräftig, so dass die vorhandene Schwere nicht zu weit in den Vordergrund rückt. Insgesamt ein sehr angenehmer Duft für Frischefans.



Cucumber Fresca




Das erfrischende Getränk aus spritzigem Limonadenwasser und Salatgurke überzeugt auch als Kerze und schafft eine wirklich schöne und unaufdringliche, erfrischende Luft im Raum. Man könnte fast meinen, es lägen wirklich irgendwo frisch aufgeschnittene Gurken in der Nähe. Für mich ein zunächst (als Kerze) ungewöhnlicher, aber durchaus willkommener Duft, der mich dann beim zweiten Brennen endgültig in seinen Bann gezogen hat.



Fine Merlot




Fine Merlot ist eine Kerze, vor der ich zuerst zurückgeschreckt bin, weil ich Angst hatte, sie könnte zu alkoholisch riechen. Tatsächlich ist es aber ein sehr fruchtiger Duft und man kann sich die reifen, roten Trauben beim Genuss dieser Kerze fast bildlich vorstellen. Meine Sinne mögen mir einen Streich spielen, aber manchmal denke ich sogar unterschwellig eine ganz leichte Marzipannote wahrzunehmen, aber bevor ich sie wirklich greifen kann, ist sie auch schon wieder weg. Insgesamt empfinde ich diese Kerze als durchaus angenehm und auch die Duftverteilung ist sehr ordentlich.



Crème Brûlée




Dies ist die bislang intensivste Colonial Candle, die ich kenne. Der Duft der leckeren Vanillecreme mit Karamellkruste ist deutlich im Raum wahrnehmbar, wenn die Kerze brennt. Sowohl der karamellisierte Zucker, als auch die milchige Vanillecreme sind deutlich herauszuriechen und verbinden sich zu einem herrlich süssen Gesamtduft. Wenn ich die Kerze am Abend lange brennen hatte, kann ich den Duft sogar noch am nächsten Morgen leicht wahrnehmen. Ich habe das Gefühl, diese Kerze braucht ein bisschen länger, um richtig zu poolen, als die anderen Sorten, aber das mag Einbildung sein. Die Duftverteilung ist wie gesagt bestens und für Süssnasen ist diese Kerze eine klare Empfehlung.



Berry Vine




Zur Abwechslung folgt nun mal ein Duft im yankeeähnlichen Apothekerglas, das mit 652g auch bei Colonial gut gefüllt ist. Der Duft Berry Wine ist einfach toll und geht zwar in eine ähnliche Richtung, wie Yankee Candles' Vineyard, hat aber noch eine satte Beerennote mit drin. So ist der Duft eher in der fruchtigen Richtung anzusiedeln, als in der Wein/Alkohol Sektion. Ich finde die Kerze sehr gelungen und die Duftverteilung ist auch bei den Apothekengläsern ordentlich.



Vanilla Buttercream




Vanilla Buttercream würde ich in der Nähe von Yankee Candle's Frosting ansetzen, aber mit einem Hauch mehr Buttercreme. Eindeutig in der Süssnasenrichtung einzuordnen, ist der Duft aber dennoch nicht zu übertrieben. Ich persönlich hätte mir die Gewichtung ein bisschen mehr auf der Vanille gewünscht, aber trotzdem ist dies eine gute Kerze, die gerne mal bei mir brennen darf.



Coconut Palm




So wie leider alle Kokosdüfte bisher, überzeugt mich auch dieser nicht zu 100%. Der Duft liegt aber für mich zusammen mit der Bath und Body Works Coconut Kerze von der Kokosrichtung her weit vor den Kokosinterpretationen von Yankee Candle, Village Candle und Goose Creek, bei denen für mich immer noch etwas eher unangenehmes mitschwingt. Es ist ein zwar nicht ganz natürlicher, aber durchaus erkennbarer Kokosduft mit einer leicht cremigen Note.


Diese Kerze habe ich im 3-Dochter, die mit ihren 425g den grossen, ovalen Gläsern von der Füllmenge unterlegen sind, aber eine interessante Glasformalternative darstellen. Der Duft enfaltet sich anstandslos und sehr gut wahrnehmbar. Leider poolen die 3-Dochter nicht optimal, so dass ich öfter mal nachhelfen muss. Mir scheinen die Dochte sind einfach zu schwach, um die komplette Fläche gleichmässig erwärmen zu können und sie haben auch die Tendenz nach einer Weile zu ertrinken. Sollte ich mir diesen Duft noch einmal kaufen, würde ich auf jeden Fall auf ein grosses ovales Glas zurückgreifen.



Coastal Blossoms




Coastal Blossoms ist wieder ein frischer Duft und einmal mehr fällt mir auf, das die Kerzannamen bei Colonial wirklich treffend sind. Beim Schnuppern an der Kerze kann man sich tatsächlich ein Blütenmeer an der Küste vorstellen, wobei die Kerze nicht zu blumig wirkt, sondern es wirklich eher ein Blütenduft in Küstenluft ist. Dies ist zwar nicht der weltbeste Duft in dieser Richtung, den ich kenne, aber Fans dieser Richtung werden auch nicht enttäuscht.



Colonial Candle 510g Tumbler




Die Tumbler bei Colonial stellen eine Besonderheit dar, denn sie enthalten derzeit stets 3 Duftsorten in einer Kerze. Dabei sind jeweils 3 passende Düfte übereinander geschichtet, so dass die Kerze jeweils nach einigen Stunden Brenndauer in den nächsten Duft übergeht. Es gab zwar auch schon Tumbler mit Einzeldüften von Colonial, aber die aktuelle Reihe beihnaltet alles 3er Düfte.


Ich persönlich habe hier derzeit die Kombinationen "Island Rain / Coastal Blossoms / Warm Driftwood", "Coconut Palm / Azure Sands / Seagrass", sowie "Vanilla Buttercream / Shortbread Cookie / Cinnamon Roll". Ich kann natürlich erst einmal jeweils nur die obere Duftschicht riechen, die Düfte wirken aber auf mich sehr gut abgestimmt und optisch sind die Tumbler natürlich ein Highlight.


Mein Island Rain / Coastal Blossoms / Warm Driftwood Tumbler ist inzwischen schon fast bis zur zweiten Schicht heruntergebrannt und ich bin wirklich sehr gespannt, wie der Duftwechsel wohl sein wird. Der Tumbler macht keinerlei Abbrennprobleme und auch die Dochte schaffen hier ihr Soll.



Meine Punktewertung für die Colonial Düfte:

Fresh Strawberry Rhubarb 7/10
Simple Breeze 7/10
Cucumber Fresca 6/10
Harbor Mist 6/10
Fine Merlot 6/10
Crème Brûlée 7/10
Berry Vine 7/10
Vanilla Buttercream 5/10
Coconut Palm 7/10
Coastal Blossoms 6/10

Fazit: Die Colonial Candles sind zwar nicht die kräftigsten Duftkerzen die es gibt, sind aber durchaus sehr ordentlich. Die Marke bietet eine grosse Auswahl an interessanten Düften und ich werde in Zukunft mit Sicherheit auch noch weitere Colonial Candles kaufen.


Wer sich erst einmal vorsichtig herantasten will, kann auch auf die im Verhältnis zu den Kerzen preisgünstigeren Colonial Melts für die Duftlampe zurückgreifen. Die Melts sind durchaus Duftintensiv und ich kann sie vorbehaltlos empfehlen. Die Melts sind teilbar in 6 Einheiten und sind mit ihren 70g Inhalt absolut Konkurrenzfähig.

Das Wachs ist im Vergleich zu z.B. Yankee Candle weicher und öliger, was man beim Anfassen, wenn man die Melts abbrechen möchte, durchaus merkt. Diese leicht schmierige Konsistenz rührt aber ganz einfach daher, dass auch hier hochwertiges Pflanzenwachs verwendet wird, das nunmal eine andere Beschaffenheit hat, als das altebekannte Paraffin. Dafür ist es dann allerdings auch wesentlich unbedenklicher.

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1 Kommentar:

  1. Also bei der Duftabgabe muss ich ganz klar widersprechen. Alle die ich habe sind nicht im geringsten mit einer mittleren von yankee zu vergleichen. Meine kleine white pumpkin&clove schafft sogar mit Leichtigkeit das komplette Untergeschoss. Und das ist bei uns nicht offen gestaltet.

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