Eine zweite Chance für Purple River
Nachdem meine erste Begegnung mit den Duftkerzen von Purple River zwar tendenziell positiv, aber nicht restlos überzeugend ausfiel, hatte ich inzwischen ausreichend Zeit, mich mit den Kerzen anzufreunden. Ich muss sagen, nachdem ich die Düfte nun mehrfach genutzt habe und auch dem Look der Kerzen gegenüber etwas zutraulicher geworden bin, ist in mir der Wunsch gewachsen, mir noch weitere Düfte von Purple River zu kaufen.
Die Gelegenheit beim vergangenen Sale war günstig und so sind eine ganze Menge an Kerzen in meinem Einkaufswagen gelandet, die ich euch in diesem Blog Post näher beschreiben möchte.
Hat sich mein Eindruck geändert?
Zuerst einmal mein "zweiter erster Eindruck": Der leichte, dünne Deckel mit dem dicken, weißen Rand stört mich nach wie vor und gibt den von der Wachsqualität her an sich guten Kerzen leider in meinen Augen ein unnötig minderwertiges Gefühl. Auch die Label wirken auf mich, trotzdem ich sie jetzt schon länger immer wieder vor den Augen hatte, leider etwas zweitklassig.
Das mag alles nur mein persönliches Empfinden sein und grundsätzlich sind die Papierlabel sicher auch umweltfreundlicher, als die transparenten Aufkleber, die man von z.B. Yankee Candle oder Country Candle kennt, aber ich kann mich des Eindrucks einfach nicht erwehren. Zudem lässt sich die an sich schöne Glanzbeschriftung und Umrandung auf dem geriffelten Papier scheinbar nicht sauber aufdrucken.
Aber genug der Kritik: Das Wachs und das Abbrennverhalten sind super und das ist es, worauf ich mich nun konzentrieren möchte. Letztlich merkt ihr ja auch, dass die Kritikpunkte nicht so gravierend sind, dass sie mich davon abgehalten hätten, noch weitere Purple River Kerzen zu kaufen.
Ein gigantischer Pluspunkt ist nach wie vor, dass die Kerzen aus 100% Sojawachs bestehen, vegan sind und ohne Tierversuche hergestellt werden. Ein dickes "Bravo" dafür! Meiner Ansicht nach gibt es nichts Unnötigeres, als dass Tiere für Kosmetik, Düfte, Labelklebstoffe und ähnliche Luxusprodukte leiden und sterben müssen.
Zudem: Natürlich ist es eine Sache des persönlichen Geschmacks, was für ein Wachs man bevorzugt (oder ob man irgend ein Wachs dem anderen vorzieht), aber dass Paraffin ein Abfallprodukt der Ölindustrie ist und hauptsächlich aus Erdöl gewonnen wird, wirkte auf mich noch nie sonderlich ansprechend - umso schöner, dass bei Purple River komplett darauf verzichtet wird.
Vom Eindochter zum Zweidochter?
Still und heimlich scheint Purple River von ihren Eindochtkerzen auf Zweidochtkerzen umzustellen. Auf der Website fand ich keinerlei Hinweis, dass die neueren Kerzen nun zwei Dochte haben und auch die Produktbilder zeigen allesamt nur einen Docht. Umso überraschter war ich, als ich dann bei dieser aktuellen Bestellung neben vielen Eindochtern auch diverse Zweidochtkerzen in der Hand hielt.
Zwei Dochte sorgen letztlich für mehr Hitze und führen dazu, dass man einfacher und schneller einen Wachs-Pool erreicht. Zudem sorgt die höhere Temperatur dafür, dass wirklich genug Duftöl in die Raumluft abgegeben wird, um eine gute Intensität zu erreichen.
Mehrere Dochte können aber auch den Nachteil haben, dass sich die Flammen gegenseitig stärker zum Flackern und zum Rußen bringen. In der Regel performen Mehrdochter bei mir recht gut, aber es gibt auch immer wieder Problem-Exemplare. Im Bezug auf die Purple River Kerzen, kann ich zu diesem Zeitpunkt bisher sagen, dass sie zwar flackern, aber nicht rußen sofern man die Dochte regelmäßig trimmt.
Leider bilden die Dochte sehr schnell Dochtblumen, so dass spätestens alle zwei Stunden, oft schon früher, ein Trimmen unumgänglich ist, wenn man nicht möchte, dass Dochtreste ins Wachs fallen oder die Flammen zu hoch flackern. Das ist aber ein gängiges Problem bei vielen Herstellern und nicht ungewöhnlich. Dochtblumen oder Dochtpilze entstehen immer dann, wenn das Wachs schneller verbrennt als der Docht - was hier aufgrund des weichen Sojawachses und der zwei Dochte vollkommen logisch auch unweigerlich passiert. Grundsätzlich finde ich die zwei Dochte aber absolut positiv.
Welche Purple River Düfte habe ich mir gekauft?
Nachdem ich im letzten Post die Düfte Blueberry Muffin, Whiskey Honey, Lemon Verbena, Good Karma, Sweet Macaron, Black Coconut Lime und Eucalyptus & Lemongrass beschrieben hatte, sind inzwischen folgende weitere Düfte bei mir eingezogen:
- Peony Blossom
- Strawberry Kiss
- Acai Palm Aloe
- Streusel Cookie
- Christmas Punch
- Orange Zest
- La Belle Vie
- Dried Wood & Sea Salt
- Sweet Clementine
- Chocolate Bakery
- Cucumber Melon
- Magical Forest
- Tropical Dreams
- Creamy Shower
- Spirit Garden
- Iced Vanilla Macchiato
- Banana Nut Bread
- Red Apple Cinnamon
- Pumpkin Sweets
- Fresh Cut Lilac
- Jasmine Love
Ich muss sagen, dass ich bei einem großen Teil dieser Düfte wieder festgestellt habe, dass man bei dieser Marke oftmals nicht von dem kalten auf den warmen Eindruck schließen sollte. Einige Kerzen rochen kalt regelrecht - sagen wir "unschmeichelhaft" - was sich dann warm aber meist deutlich relativierte oder sogar komplett änderte.
Nun dann: Es gibt heute jede Menge Purple River durchzuschnüffeln - dann will ich mal ohne weitere Umschweife direkt zu den Beschreibungen übergehen.
So habe ich die Düfte der Purple River Kerzen wahrgenommen:
Peony Blossom: Die Kerze riecht nach Pfingstrosenblüten und trotzdem sich hier in der Beschreibung noch z.B. Beeren und Amber finden, rieche ich einfach nur die kräftige, florale und leicht parfümige Pfingsrosen-Note heraus. Die Kerze stellt zwar im Meer der vielen, auf dem Markt verfügbaren Pfingstrosendüfte keine Besonderheit dar, aber sie hält, was sie verspricht. Wer diesen frühlingshaften Blütenduft mag, wird von der Kerze nicht enttäuscht sein.
Gleich bei der ersten Kerze dieser Liste muss ich anmerken: Schade, dass man Peony Blossom nur einen Docht spendiert hat. Ich wünschte, sie hätte zwei Dochte, denn bei fast allen Kerzen, die ich in diesem Post für euch getestet habe, hatten die Zweidochter eine deutlich bessere Duftabgabe beim Brennen, was vermutlich an der besseren und schnelleren Hitzeentwicklung liegt.
Strawberry Kiss: Was ich hier hauptsächlich wahrnehme, ist eine künstliche, süße Erdbeere. Der Duft hat eine eher bonbonartige, aber auch sehr reiche, volle Note. Leider ist auch eine dezent florale Unternote vorhanden und auch ein Hauch von etwas anderem, Undefinierbarem, das mich ein wenig stört.
Strawberry Kiss: Was ich hier hauptsächlich wahrnehme, ist eine künstliche, süße Erdbeere. Der Duft hat eine eher bonbonartige, aber auch sehr reiche, volle Note. Leider ist auch eine dezent florale Unternote vorhanden und auch ein Hauch von etwas anderem, Undefinierbarem, das mich ein wenig stört.
Strawberry Kiss ist für mich kein Nachkaufkandidat. Ich habe hier lediglich das kleine Glas und werde das Wachs davon in der Duftlampe verwenden - das reicht mir dann völlig aus ohne dass hier eine große Kerze daher muss. Wer aber fruchtige und pappsüße Erdbeerbonbondüfte mag, kann hier ruhig mal eine Nase riskieren und eventuell das große Glas in Erwägung ziehen.
Acai Palm Aloe: Ich bin mir unschlüssig, was ich von diesem Duft halte. Palmblätter, Aloe und Acai-Beeren sollen hier einen exotischen, entspannenden Duft darstellen. Das Ganze liegt auf einer Basis von Moschus und Tonka und hat zudem noch einen Hauch Kaschmir in der Herznote - diese Komponenten nehme ich allerdings nicht bewusst wahr.
Acai Palm Aloe: Ich bin mir unschlüssig, was ich von diesem Duft halte. Palmblätter, Aloe und Acai-Beeren sollen hier einen exotischen, entspannenden Duft darstellen. Das Ganze liegt auf einer Basis von Moschus und Tonka und hat zudem noch einen Hauch Kaschmir in der Herznote - diese Komponenten nehme ich allerdings nicht bewusst wahr.
Ich komme bei dem Duft leider irgendwie immer wieder an den Punkt, wo ich mich an der Acai-Beere in der Kopfnote störe. An sich ist die Mischung aus Aloe und Palmenblatt ganz angenehm, aber die fruchtige Note oben drauf reißt mich irgendwie raus und passt für meine Nase nicht in die Mischung.
Nichtsdestotrotz: Acai Palm Aloe ist ein Duft, der zumindest mal ganz anders ist und keinem mir bekannten Duft gleicht, den es bei anderen Marken bereits etliche Male gibt. Da die Duftmischung an sich keine übermäßig kräftigen Komponenten enthält, empfehle ich die Kerze eher an Besitzer einer Kerzenlampe. Angezündet schafft sie leider nicht viel. Ich hatte die Kerze aber, nachdem mich die Duftabgabe beim Brennen enttäuscht hatte, unterm Candlewarmer im Arbeitszimmer und dort konnte ich den Duft auch einige Stunden nach dem Ausschalten noch im Raum wahrnehmen.
Christmas Punch: Beim ersten Öffnen kam mir direkt ein stark würziger, nahezu stechender Geruch entgegen. Nachdem diese erste Wolke dann aber verflogen war, konnte ich den eigentlichen Duft wahrnehmen, der glücklicherweise nicht so schlimm ist, wie der erste Eindruck befürchten ließ. Dies ist unter Strich ein fruchtpunschiger Weihnachtsgewürze-Mix; irgendwie etwas überladen und am Ende dann aber überraschend seicht im Raum.
Vielleicht blendet meine Nase diesen Mix warm im Raum auch einfach nur aus und jemand anders nimmt den Duft besser wahr, aber ich muss leider sagen, die Kerze hätte ich mir sparen können. Sowohl der Duft an sich, als auch die Duftabgabe überzeugen mich nicht.
Orange Zest: Der erste Eindruck nach dem Öffnen war keine Freude. Neben der Orange roch ich hier kalt etwas Überreifes, nahezu Verdorbenes heraus, wie sauer gewordene Quarkspeise (wahrscheinlich sollte ich mit einem Therapeuten klären, warum mein Hirn solche Assoziationen herstellt) - ich musste mich direkt abwenden. Kennt ihr das, wenn man Zitronen- oder Orangensäure in Milch kippt und die wird dann flockig? ...na ja, lassen wir das. Trotzdem war ich mutig und habe die Kerze warm getestet.
Orange Zest: Der erste Eindruck nach dem Öffnen war keine Freude. Neben der Orange roch ich hier kalt etwas Überreifes, nahezu Verdorbenes heraus, wie sauer gewordene Quarkspeise (wahrscheinlich sollte ich mit einem Therapeuten klären, warum mein Hirn solche Assoziationen herstellt) - ich musste mich direkt abwenden. Kennt ihr das, wenn man Zitronen- oder Orangensäure in Milch kippt und die wird dann flockig? ...na ja, lassen wir das. Trotzdem war ich mutig und habe die Kerze warm getestet.
Warm im Raum gerochen ist der Duft glücklicherweise deutlich nasenfreundlicher. Ich persönlich werde zwar trotzdem kein Fan dieser Kerze, aber dem Hörensagen nach, scheint er anderen Duftnasen durchaus gut zu gefallen. Orange Zest ist aber weder reine, spritzig-frische Orangenschale (so wie der Name es sagt), noch eine mit Nelken gewürzte Orange (so wie das Label den Anschein erweckt) - wer dies erwartet, wird enttäuscht.
Fairerweise muss ich sagen, dass Freunde, die daran geschnuppert haben, den Duft durchaus recht nett fanden - ist wohl nur meine Nase, die sich mit dem Duft nicht arrangieren kann. Falls es bei euch aber ähnlich sein sollte, behauptet später nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Dried Wood & Sea Salt: Dieser Duft hat mir auf Anhieb gefallen. Das enthaltene Sandelholz ist glücklicherweise nicht sehr parfümig und wird von der Meeressalzbrise und vor allem dem Salbei sehr schön aufgefangen. Mit Salbeidüften kann man bei mir ohnehin selten etwas falsch machen und auch holzige Düfte und Meeresdüfte gefallen mir in der Regel sehr. Es ist also kaum ein Wunder, dass mir Dried Wood & Sea Salt wirklich gut gefällt - sehr angenehm!
Dried Wood & Sea Salt: Dieser Duft hat mir auf Anhieb gefallen. Das enthaltene Sandelholz ist glücklicherweise nicht sehr parfümig und wird von der Meeressalzbrise und vor allem dem Salbei sehr schön aufgefangen. Mit Salbeidüften kann man bei mir ohnehin selten etwas falsch machen und auch holzige Düfte und Meeresdüfte gefallen mir in der Regel sehr. Es ist also kaum ein Wunder, dass mir Dried Wood & Sea Salt wirklich gut gefällt - sehr angenehm!
Das Einzige worüber ich mich hier ärgere, bin ich selber, dass ich bei dieser Kerze "sicherheitshalber" nur das kleine Glas bestellt habe. Hier muss beizeiten noch das große Glas her!
Sweet Clementine: Auch hier habe ich mich nur für das kleine Glas entschieden, muss aber sagen, auch hier war das eine Fehlentscheidung - da hätte ich lieber auf ein paar der anderen großen Kerzen verzichten sollen und stattdessen hier das große Glas nehmen sollen.
Sweet Clementine ist in der Hauptsache tatsächlich recht realitätsnahe, spritzige Clementine mit etwas Grapefruit im Hintergrund. Ein sehr heller, froher und quirliger Duft, wie ich ihn mir eigentlich bei Orange Zest erhofft hatte. So kann man sich täuschen.
Cucumber & Melon: Direkt nach Dried Wood & Sea Salt und Sweet Clementine folgt mit Cucumber & Melon direkt meine dritte Fehlentscheidung: Hier hätte statt der Melts gern ebenfalls das große Glas her gedurft. Erfischendes Gurkenwasser und wässrige, aufgeschnittene Melone ergeben hier miteinander einen tollen Sommerduft, der mit gut gefällt.
Wässrige Gurken-Melonendüfte sind immer herrlich für den Übergang des Frühlings in den Sommer geeignet finde ich und auch dieser Duft transportiert dieses Gefühl ganz wunderbar. Sollte mich der Größenwahn packen oder ich unverhofft in den Geldtopf fallen, wird dieser Duft wohl doch noch als Kerze in meinem Warenkorb landen, wobei ich mit ähnlichen Düften von Village Candle, Bath & Body Works und Colonial Candle eigentlich bereits ausreichend versorgt bin.
Tropical Dreams: Ich möchte einigen Kerzen dieser Marke wirklich gern mehr Positives abgewinnen, aber zum Teil macht es mir Purple River einfach nicht leicht - so wie im Fall von Tropical Dreams. Es gibt wirklich nur wenige Marken, wo die Lücke zwischen kompletter Begeisterung und totaler Ernüchterung für meine Nase so groß ausfällt. Auf der Kerze steht geschrieben: Ananas, Mango und Papaya. Am ehesten würde ich hier tatsächlich Mango und/oder Papaya herausriechen. Leider rieche ich aber auch - und zwar alles andere überschattend - Muff. Einfach irgendwie staubigen Muff.
Laut Beschreibung auf der Website sind die beiden Früchte, die ich hier am ehesten herausrieche und die auch auf der Kerze angegeben sind, kurioserweise gar nicht aufgeführt. Enthalten ist Ananas, Banane, Sandelholz, Moschus, Vetiver, Apfel, Grapefruit, Orange und Zitrone. Nichts davon rieche ich hier. Möglich aber, dass die Mischung aus Sandelholz, Vetiver und Moschus das ausmachen, was ich als muffigen Geruch wahrnehme.
Streusel Cookie: Mit Streusel Cookie geht Purple River in die Richtung des typischen Vanillekeks-Weihnachtsduftes, wie es ihn eigentlich von allen bekannten Kerzenmarken in irgend einer Form gibt. Bei Streusel Cookie liegt der Fokus etwas mehr auf dem Keks, als auf der Vanille; heißt er hat auch etwas Herbes, Streusel-Krustiges an sich.
Die Beschreibung spricht von fruchtigen Noten, wie Orange und Apfel. Dies ist aber kein fruchtiger Duft; nicht im Geringsten. Ferner wird von rohem Teig und braunem Zimtblattzucker sowie Karamell gesprochen. Lasst euch davon aber keine Angst machen - der Duft hat trotz des wahrnehmbaren Karamell-Anteils keine beißende Note. Ich denke, auch wenn ihr Probleme mit braunem Zucker oder Karamelldüften habt, geht das in diesem Fall in Ordnung.
Streusel Cookie hat ordentlich Wumms - wer hier einen dezenten, in der Luft schwebenden Keksduft erwartet, wird sich sicherlich erschlagen fühlen. Der Duft füllt problemlos raumübergreifend die halbe Wohnung und ist auch noch am nächsten Tag deutlich wahrnehmbar.
La Belle Vie: La Belle Vie riecht wie ein Damenparfüm. Es ist ein angenehmer "Glöckchenduft" (falls das Sinn ergibt), der laut Beschreibung aus Birne, Vanille und Patschuli besteht. Ich kann das nicht so ganz unterzeichnen, denn nichts davon rieche ich deutlich heraus. Entweder sind die Komponenten so geschickt vermischt, dass sie sich nicht mehr erraten lassen oder es sind noch diverse andere Sachen mit drinnen, die nicht in der Beschreibung stehen. Auf der Kerze an sich steht Birne, im Werbetext steht Birnenblüten - ich würde dann eher zum Zweitgenannten tendieren (wenn überhaupt).
Ausschlaggebend war für mich, dass in der Beschreibung Patschuli angegeben ist - ich hatte hier auf eine ordentlich muffige, hexenzauberladenmäßige Patschuli-Kanone gehofft. Ist aber nicht so. Wer an sich kein Patschuli mag, kann an dieser Stelle also aufatmen. La Belle Vie stellt sich letztlich als verspielt süßliche Mischung dar, die durchaus zu gefallen weiß und bei anderen Kerzenfirmen so bisher nicht zu finden ist.
Ob La Belle Vie nun als emotionale Antwort auf die Schönheit des Lebens und der Leichtigkeit der Dinge durchgeht, wie es uns die Werbung sagen möchte, lasse ich mal so im Raum stehen, aber es ist auf jeden Fall ein verspielter und nicht zu aufdringlicher Duft, den man sich mal gefallen lassen kann. Die Kerze ist aber scheinbar bereits wieder aus dem Sortiment - zumindest aktuell nicht mehr im Shop gelistet. Wenn ihr den Duft also probieren möchtet, könnt ihr aktuell nur noch auf die Melts oder den Diffuser zurückgreifen.
Chocolate Bakery: Die Sorte Chocolate Bakery wird jedem Freund von reichhaltigen Schokoladendüften ein absolutes Fest sein! Laut Beschreibung sollen Vanilleschoten, Gebäck und Haselnuss mit im Spiel sein - diese Noten rieche ich aber nicht heraus; oder nur mit sehr viel Fantasie ganz weit unten drunter. Was ich wahrnehme, nein, was mich unweigerlich anspringt und mir um die Ohren knallt ist ein intensiver, wirklich kräftiger Schokoladenduft, so als würde gerade ein riesiger Schoko-Weihnachtsmann direkt unter meiner Nase schmelzen.
Ich habe hier lediglich eine geöffnete Packung Wachs liegen und der Duft findet ohne Probleme seinen Weg in meine Nase. Zur Kerze kann ich nichts sagen, aber wenn sie nur annähernd so intensiv ist, wie die Melts, beduftet sie euch ohne Probleme das ganze Haus im Handumdrehen. Falls ihr Chocolate Layer Cake von Yankee Candle kennt: In dem Bereich ist die Intensität anzusiedeln. Der Unterschied zu Chocolate Layer Cake ist aber, dass Chocolate Bakery wirklich pur nach schmelzender Schokolade riecht - gefällt mir persönlich deutlich besser. Absolute Kaufempfehlung sofern ihr intensive Milchschokoladendüfte mögt.
Magical Forest: Magical Forest hat mich zunächst nicht wirklich abgeholt. Was mir da in die Nase kroch, war kalt gerochen ein feucht-moosiger, recht generisch maskuliner Badezimmerduft. Nun, warm gerochen ist er das auch tatsächlich - was sich aber von kalt zu warm geändert hat, ist meine Wahrnehmung. Manchmal ist es einfach so, dass ein Duft kalt zwar super ist, man aber nicht möchte, dass seine ganze Wohnung danach duftet; und manchmal ist es genau umgekehrt. So auch hier der Fall.
Eichenmoos, Sandelholz und Bergamotte sind hier als Duftnoten angegeben. Im Werbetext findet sich zudem noch Zedernholz. Zedernholz mag ich sehr gern, moosige Düfte ebenfalls. Bergamotte ist mal mehr, mal weniger mein Fall und Sandelholz mag ich nur dann, wenn es nicht zu stark parfümig ist. Bei Magical Forest ist alles recht homogen gemischt, so dass man bis auf das Moosige die einzelnen Komponenten als solche nicht aufdringlich herausriecht.
Leider empfinde ich die Duftabgabe als mäßig; auch unterm Warmer ist sie eher ein laues Lüftchen. Insgesamt weiß mir der Duft von Magical Forest zwar zu gefallen, aber eine direkte Empfehlung spreche ich nicht aus, denn es gibt in dieser Richtung einfach viele bessere, intensivere Düfte. Gottseidank haben mich die Kerzengötter hier aber mit Lavendel verschont, der mich manchmal aus solchen Düften raushaut, wie z.B. bei Wish Upon A Star von Village Candle, der ansonsten von den Komponenten her sehr ähnlich ist.
Creamy Shower: Ich mag den Duft von Nivea-Creme nicht. Leider enthält Creamy Shower aber eine große Portion genau dieser Duftnote, die mir ein Nivea-Gefühl gibt - nicht exakt gleich, aber stark an die besagte Creme erinnernd. Gemischt ist der Duft noch mit frischer Wäsche, also einer Baumwoll-Note - auch nicht unbedingt eine meiner favorisierten Duftnoten. Aloe, Mandel, Flieder und Jasmin gesellen sich dann final noch in die Menge, wobei ich hiervon nur die floralen Noten als Beiwerk wahr nehme.
Creamy Shower ist letztlich einfach nicht mein Fall und der einzige Duft auf dieser Liste, den ich nicht warm probiert habe. Dies soll nicht heißen, dass es eine schlechte Kerze wäre, ich glaube sogar, dass viele Leute, den Duft sicher mögen werden, aber er ist einfach ganz und gar nicht mein Beuteschema.
Spirit Garden: Kalt gerochen empfand ich den Duft als interessant - nicht unbedingt direkt ansprechend aber interessant. Die Kombination aus grünem Tee, Aloe und Bergamotte geht in eine Spa-ähnliche, nicht unangenehme Richtung. Angezündet im Raum gerochen hatte die Kerze aber einem für mich unangenehmen Beigeruch nach Autowerkstatt.
Ich habe es auch schon bei anderen Düften verschiedener Marken erlebt, dass der Kaltduft nicht in den Warmduft transportiert und ins Unangenehme kippt - das ist ein Phänomen das leider durchaus mal vorkommt. In der Regel funktionieren solche Düfte unter dem Candlewamer oder als Duftwachs in der Duftlampe besser - dies ist auch bei Spirit Garden der Fall und er ähnelt unterm Warmer tatsächlich deutlich mehr dem Kaltduft.
Obwohl der Duft gewärmt dann doch recht angenehm, ja beinahe entspannend ist und auch die Grünteenote schön mit-tanzt, wird der Duft dennoch kein Favorit von mir. Er ist leider verhältnismäßig schwach. Wahrnehmbar, aber schwach. Zudem bewerte ich auch in der Regel lieber den Duft der brennenden Kerze, weil sie dazu nun mal hergestellt wurde und dann entsprechend performen sollte. Eine Kerze, die ich nicht anständig brennen kann, fliegt bei mir in der Regel raus - ich möchte keine reinen Warmer-Kerzen; aber dies sei jedem selbst überlassen.
Iced Vanilla Macchiato: Auf den ersten Riecher hat mir der Duft nicht gefallen, aber wie bei vielen der anderen Kerzen auch hat sich der Duft nach längerer Zeit und mehrmaligem Öffnen und Schnuppern angenehmer dargestellt. Nun rieche ich hauptsächlich angenehme, weiche Vanille mit einer milchigen Espresso-Note in zweiter Schicht.
Angezündet und warm im Raum gerochen ist der wirklich intensive Duft für mich noch einmal mehr eine angenehme Überraschung. Kaffee oder Espresso rieche ich warm gar nicht, stattdessen empfinde ich die Note, die auf der Vanille liegt als Karamell. Zugegeben, Karamelldüfte können kritisch für meine Nase sein und in der Regel mag ich sie nicht. Hier ist es aber eine wirklich angenehme, cremige Note, die sich sehr schön mit der süßlichen Vanille verbindet.
Banana Nut Bread: Banana Nut Bread ist ein Favorit von mir. Die kuchig-nussige Note nimmt meine Nase lediglich unaufdringlich im Hintergrund wahr und im Vordergrund steht hier tatsächlich die Banane - eine zermatschte, reife Banane, die als solche auch deutlich identifizierbar ist und sehr authentisch herüber kommt. Der Duft breitet sich schnell und gut wahrnehmbar im Raum aus. Für mich ein Volltreffer!
Es tut mir ja fast schon leid, dass ich über die wirklich guten Kerzen oft weniger zu sagen habe, als über die Düfte, die mir weniger gefallen, aber so ist es leider auch hier - also bleibt mir nur ein abschließendes: Daumen hoch!
Red Apple Cinnamon: Ein Duft wie Red Apple Cinnamon muss sich natürlich einem Vergleich mit dem Klassiker Red Apple Wreath von Yankee Candle stellen - und tatsächlich liegen die Düfte von der Duftmischung her sehr nahe beieinander. Es gibt jedoch einen großen Unterschied: Red Apple Cinnamon ist ein echtes Powerhouse!
Red Apple Wreath war für mich stets einer der dezenter im Raum wahrnehmbaren Düfte - Red Apple Cinnamon hingegen knallt! Im Vordergrund steht der rote Apfel; fast schon ein Bratapfel, also ohne jegliche spritzige Säure, sondern sehr wohlig. Der Zimt- und Gewürzanteil könnte für meinen Geschmack noch mehr im Vordergrund sein - ist bei Red Apple Wreath aber auch nicht so. Ich persönlich lasse nebenbei noch Sparkling Cinnamon brennen - für einen zusätzlichen Zimt-Boost, dann passt die Mischung für mich.
Fazit: Wer den Red Apple Wreath von Yankee Candle mag, wird Red Apple Cinnamon von Purple River lieben!
Pumpkin Sweets: Ich liebe Kürbisdüfte, aber bin tendenziell immer eher ein Fan der würzigeren "Pumpkin Spice"-Düfte und so ist es keine Überraschung, dass mir hier einfach der Pepp, die Würze, das gewisse Extra fehlt. An sich ist es aber ein wunderbar dekadenter Kürbisdüft - kein frisch aufgeschnittener Kürbis, sondern der aus vielen anderen Kerzen bekannte "foodige/süßliche" Kürbis.
Zwar sind laut Beschreibung auch einige Gewürze, wie Muskat oder Nelke und sogar eine holzige Komponente in Form von Zedernholz vorhanden, aber den Gedanken daran könnt ihr direkt getrost vernachlässigen. Auch die Orangen in der Kopfnote oder der auf dem Glas (aber nicht in der Beschreibung) aufgeführte Vanillezucker sind lediglich tragende Komponenten, die im Gesamtduft nicht hervorstechen..
Pumpkin Sweets ist im Raum sehr gut wahrnehmbar und wer schmeichelndere Kürbisdüfte gegenüber den stärker spice-lastigen vorzieht, liegt hier goldrichtig.
Fresh Cut Lilac: Ich liebe den Duft von Flieder - insbesondere natürlich draußen von blühendem Flieder, aber auch in Kerzenform. So 100%ig hat mich aber noch keiner der unzähligen Fliederdüfte abgeholt, weil stets noch irgend etwas mit drinnen ist. Auch Fresh Cut Lilac hat neben dem Flieder noch grünen Noten und Magnolie anbei. Trotzdem ist diese Kerze aber einer der bisher authentischsten Düfte, die ich in dieser Richtung bisher hatte. Gefällt mir sehr!
Jasmine Love: Den Abschluss macht hier heute ein weiterer Blumenduft. Neben Peony Blossom und Fresh Cut Lilac ist dies die blumige Nummer 3 auf dieser Liste und auch Jasmine Love enttäuscht mich nicht. Purple River scheint ein Händchen dafür zu haben, florale Düfte recht authentisch zu transportieren. Im Fall von Jasmine Love hatte mich der Kaltduft noch nicht wirklich überzeugt und wirkte fast etwas synthetisch. Warm hat sich dieser Eindruck aber geändert und die Note wurde deutlich authentischer. Es ist allerdings anzumerken, dass hier durchaus auch die eher bitteren Stängel und Blätter und nahezu grasiger Pflanzensaft durchkommen und es kein reiner Blütenduft ist.
Leider scheint auch Jasmine Love - zumindest aktuell - nicht mehr im Sortiment zu sein und ist derzeit nur noch als Diffuser erhältlich. Ich hatte das Glück noch die Melts zu erwischen, aber auch diese sind inzwischen aus dem Shop verschwunden. Sicherlich werdet ihr aber 2nd Hand noch recht gut fündig, wenn ihr einmal in den Kerzengruppen herumfragt oder auf Kleinanzeigen die Augen offen haltet.
Fazit
Wenn man bisher nur Paraffin gewohnt ist, mag das Sojawachs vielleicht zunächst befremdlich wirken, aber für mich ist Soja ein absoluter Pluspunkt.
Die Intensität der Düfte variiert von Kerze zu Kerze. Einige Düfte habe ich nur sehr dezent wahrgenommen, andere habe ich als wirklich intensiv empfunden. Da kommt es aber sicher auch immer etwas aufs eigene Empfinden, die eigene Nase und auch die Umgebung, Raumgröße, Nebengerüche u.s.w. an. Tendenziell habe ich die Zweidochter als deutlich intensiver empfunden, aber das mag vielleicht auch nur den zumeist foodigen Düften geschuldet sein, die ich als Zweidochter hatte.
Insgesamt hatte ich nun bisher 28 Düfte dieser Marke und es ist für mich eine 50/50-Angelegenheit. Etwa die Hälfte habe ich behalten, die andere Hälfte wieder abgegeben. Kein schlechterer Schnitt als bei anderen Marken und letztlich liegt es in der Natur der Sache, dass man nicht alles aufbewahren oder abbrennen kann, wenn man Kerzenverrückt ist und im Grunde viel zu viel kauft, um alles zumindest einmal auszuprobieren.
Wie ist eure Meinung zu Purple River?
Meine klaren Empfehlungen aus diesem Batch sind Dried Wood & Sea Salt, wenn ihr Teibholzdüfte mit Meeresluft mögt oder Banana Nut Bread, wenn ihr foodige Düfte bevorzugt. Von der Banane werde ich mir beim nächsten guten Angebot sicher noch ein, zwei Backups sichern. Aber wie ist eure Meinung zu Purple River?
Kennt ihr die Marke bereits? Welche Düfte gefallen euch besonders? Wie ist eure Meinung zu den Düften? Bevorzugt ihr die Düfte als große Kerzen, als kleine Kerzen oder als Wax-Melts für die Duftlampe? Hinterlasst mir gern einen Kommentar oder schaut in meiner Facebookgruppe vorbei und erzählt von euren Erfahrungen mit diesen und anderen Duftkerzen. Ich bin gespannt auf eure Meinung.
Tipps zum Weiterlesen:
Beschreibungen der Düfte
- Blueberry Muffin
- Whiskey Honey
- Lemon Verbena
- Good Karma
- Sweet Macaron
- Black Coconut Lime
- Eucalyptus & Lemongrass
findet ihr in meinen vorherigen Post zu den Purple River Kerzen: Ein Blick auf Purple River Duftkerzen (Teil 1)
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